Vellberg: eine Reise ins Mittelalter

Die Wurzeln der Stadt reichen tief ins Mittelalter zurück. 1102 wurde Vellberg erstmals urkundlich erwähnt und war einst auch im staufischen Besitz. 1500 verlieh ihr Kaiser Maximilian das Recht, jährlich vier Märkte abzuhalten und mit der Hohen Blutgerichtsbarkeit erlangte die Vellberg auch das Stadtrecht. Mit Konrad, dem letzten Ritter von Vellberg, erreichte Vellberg zwar die größte flächenmäßige Ausdehnung, mit seinem Tod 1592 starb das Geschlecht jedoch aus und seine Erben verkauften Vellberg an die Reichsstadt Hall. Mit der Auflösung der Reichsstädte zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam die Stadt zum Herzogtum Württemberg. 1901 und 1902 wurden große Teile des Städtchens durch Brände zerstört, aber wieder aufgebaut. In weiterer Folge wurden auch die verfallenen Stadtmauern wieder aufgebaut und so präsentiert sich Vellberg heute als charmantes Städtchen mit mittelalterlichem Charme.

Der Bergrücken gegenüber von Vellberg, die Stöckenburg, ist der älteste besiedelte Teil der gesamten Region. Grabungsfunde aus der Jungsteinzeit sind im Natur- und Heimatmuseum von Vellberg ausgestellt. Der Bergvorsprung war im 8. Jahrhundert mit einer Burg befestigt. Mit im Gebäudeensemble auch die Urkirche der Region, die Martinskirche. Der Lauf der Geschichte im Mittelalter brachte es mit sich, dass man von einer Neubefestigung der Stöckenburg absah und stattdessen am gegenüber liegenden Feldberg, die Burg Vellberg errichtete.

Stadtrundgang in Vellberg:

Die Führungen starten beim gusseisernen Marktbrunnen im Zentrum des „Städtles“ aus dem Jahr 1720. 1966 wurde der Brunnen erneuert und zur Einweihung floss erstmals Wein aus dem Brunnen, der Grundstein zum bekannten Weinbrunnenfest wurde damit gelegt. Danach gehts zum Stadtturm aus dem 15. Jahrhundert, mit fünf Stockwerken das höchste Gebäude im historischen Städtchen und Zeichen für die Wehrhaftigkeit und Verteidigungsbereitschaft der Bewohner.

Beim Stadtturm geht es runter in den begehbaren Teil des unterirdischen Wehrgangs, einzigartig im gesamten Süddeutschen Raum. Am Sixischen Turm liegt das Natur- und Heimatmuseum. Steinzeitliche Werkzeuge, Keltenfunde, Waffen, Urkunden der Stadt Vellberg und ein Modell der Stadt von 1830 gibt es neben Sonderausstellungen zu sehen. Den Abschluss bildet der einzigartige Blick ins Bühlertal und die Stöckenburg von der mächtigen Bastion aus. Der Platz wird vom mächtigen Kanonenturm aus dem 15. Jahrhundert und dem Unteren Schloss mit dem auffälligen Renaissancegiebel umgeben. Den Stadtrundgang lässt man am besten im Museumsgasthof Ochsen, dem ältesten Gasthaus der Stadt ausklingen und lauscht dabei der einen oder anderen Anekdote der engagierten Führer.

Quelle: https://www.goodstuff-alpeadria.com/vellberg-bei-schwaebisch-hall-deutschland/

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